Im Rahmen der Agenda 21 für nachhaltige Entwicklung der Gemeinde Stegaurach und in Kooperation mit dem LBV Bamberg wurden Interessierte zu zwei Feierabendexkursionen eingeladen, um die heimischen Schätze der Tier- und Pflanzenwelt kennenzulernen. Exkursionsleiter war Sigfried Weid, der mit seinem Fachwissen und guten Erklärungen den Teilnehmenden spannende Entdeckungen aus der Vogelwelt näherbrachte. Biodiversitätsbeauftragte Marion Müller von der Gemeinde Stegaurach und Sophia Hochrein, Leiterin der LBV-Umweltstation Fuchsenwiese, sowie Florian Reihs, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des LBV Bamberg, begleiteten die Teilnehmer.
Die erste Exkursion führte am 22. April durch das Aurachtal. Entlang an Wiesen und Brachen konnten über 20 Teilnehmer die Naturoasen in Stegaurach kennenlernen. Hier gibt es viele Flächen der Gemeinde, die extensiv genutzt und gepflegt werden. Dadurch wird im Aurachgrund für viele Tiere und Pflanzen ein besonderer Lebensraum erhalten. Der sehr selten gewordene Kiebitz ist hier regelmäßig in kleiner Anzahl anzufinden. Ebenso findet sich hier eines der letzten Vorkommen des Hellen Wiesenknopfameisenbläulings. Um diese Tierarten zu erhalten, hat es sich die Gemeinde Stegaurach seit 5 Jahren zur Aufgabe gemacht, ihre Flächen nur noch mit besonderen Auflagen zu verpachten, wie zum Beispiel ein Pestizidverbot. Auch der unbefestigte Weg zwischen den landwirtschaftlich genutzten Flächen trägt zur Artenvielfalt bei. Auf der Exkursion konnten zahlreiche Wildbienen Beim Bau von Bruthöhlen beobachtet werden. Ein weiteres Highlight war ein rufender Laubfrosch, der sich leider nicht zu erkennen gab. Dieser ist sehr selten geworden, obwohl er früher sehr häufig anzutreffen war.
Am 28. April führte die Exkursion zur Himmelsziege, der Bekassine. Den Namen Himmelsziege verdankt die Bekassine ihrem Balzflug, bei dem der Vogel mit seinen Schwanzfedern Laute erzeugt, die einer Ziege ähneln. Tatsächlich konnten die Teilnehmerinnen die eingängigen Rufe der seltenen Bekassine hören. Nur sehen konnte man sie nicht, da sie sich gerne in feuchten Brachflächen aufhielt und dort gut getarnt mit ihrem langen Schnabel nach Insekten bohrt. Ein weiteres Highlight war eine Schwanzmeise. Diese hält sich während des Flugs stets im Gleichgewicht durch den überdimensionalen Schwanz. Schwanzmeisen leben in strukturreichen und feuchten Laub- und Mischwäldern sowie in großen Gärten mit dichtem Unterholz.
Auch ein Mittelspecht wurde beobachtet, wie er seine Bruthöhle verließ und sich auf Nahrungssuche begab. Er ist kleiner als der bekannte Buntspecht und hat im Gegensatz zu ihm nicht nur einen roten Schopf am Hinterkopf, sondern einen komplett roten Scheitel. Auch Botaniker kamen nicht zu kurz: Es wurde auf die zwiebeltragende Zahnwurz (Cardamine bulbifera) aufmerksam gemacht. Diese seltene Pflanze wächst auf basischen kalkhaltigen Böden wie es der Jura eigentlich hergibt. Sie wächst an steilen Hängen, wo die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist.
Insgesamt waren die Touren eine tolle Möglichkeit, die artenreiche Natur in der Region zu entdecken und zu schützen. Die Veranstaltung zeigte, wie wichtig es ist, sich für den Erhalt der heimischen Tier- und Pflanzenwelt einzusetzen. Die Organisatoren und Organisatorinnen bedanken sich bei allen Interessierten und freuen sich auf weitere Exkursionen.
Der LBV Bamberg möchte auf den kostenfreien Vortrag „Altbewährtes und Neues aus Ernährungsmedizin und Naturheilkunde“ des Referenten Prof. Dr. Jost Langhorst, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie hinweisen.
Der Vortrag beinhaltet Möglichkeiten, die eine Erkrankung des Herzkreislaufsystems, des Verdauungstraktes oder Krebs vorbeugen. Auch das Gesundheitspotential einer ausgewogenen pflanzlichen Ernährungsweise, sowie das Heilfasten sollen im Vortrages eine Rolle spielen.
An den Vortrag anschließend gibt es die Möglichkeit Fragen an den Referenten zu stellen.
Die Veranstaltung wird von der katholischen Erwachsenenbildung in der Stadt Bamberg e.V. organisiert unter Kooperation mit dem Mitmachkreis „Gesünder essen“ u. „Initiative Naturschutz zum Mitmachen“.
Ebenso wie der LBV Bamberg empfiehlt die Bayerische Krebsgesellschaft e.V. und der Bund Naturschutz Bamberg diesen Vortrag.
Hier alle Eckdaten in Kürze:
Wann? Mittwoch 8. März 2023
Wo? Bamberg Heinrichsdamm 32 (Festsaal im Bistumshaus St. Otto)
Eintritt: kostenfrei
Referent: Prof. Dr. Jost Langhorst
Veranstalter: katholische Erwachsenenbildung in der Stadt Bamberg e. V.
In Koop. mit „Gesünder essen“ (Mitmachkreis) u. „Initiative Naturschutz zum Mitmachen“
Einer der bekanntesten Botaniker Deutschlands wird am 10. und 11. Juni 2023 in Bamberg sein Wissen über die Pflanzenwelt weitergeben. Im 200 Jahre alten Bamberger Luisenhain und auf dem Staffelberg wird der Wald, Wiesen und Feldbotaniker seine Teilnehmer:innen begeistern. Der Landschaftsgärtner, Dipl.-Ing. für Landespflege und Pflanzenkartierer zeigt uns die heimische Flora.
Jürgen Feder selbst ist eine botanische Rarität, hat er doch fast 5.000 Wiesenblumen, Wildkräuter, Pilze, Moose, Flechten, ein paar Sträucher und auch Bäume in seinem Repertoire. Sein Wissen über die Krautschicht kommt nicht von ungefähr, er wurde zum einen vom Elternhaus frühzeitig mit der Natur vertraut gemacht und zum anderen wurde dadurch seine Neugier auf die Natur sehr früh geweckt. Nun ist es fast 10 Jahre her, seit er deutschlandweit damit begann, sein Wissen weiterzugeben.
Vier Auftritte bei Stefan Raab in TV total gaben die Initialzündung für seinen weiteren botanischen Lebenslauf. Bis heute war er in fast jeder Talkshow, im Fernsehgarten, bei Radiosendern und vielen mehr.
Es geht stundenlang über Stock und Stein, oft findet Jürgen Feder vor Begeisterung kein Ende! Über die Internetseite www.juergen-feder.de/shop/pflanzen-exkursionen können seine botanischen Exkursionen gebucht werden. Die Teilnahme kostet 25.- €
In Rattelsdorf wurden kurz vor Weihnachten auch den einheimischen Vögeln gedacht. Horst Wittner vom LBV bastelte mit 7 Kindern unter der Organistion des OGV Rattelsdorf Nistkästen für das kommende Frühjahr.
Wir hoffen das zur neuen Brutsaison der ein oder andere Erfolg zu verzeichnen ist und warten mit den Kindern gespannt. Ein Dankeschön im Namen der Kreisgruppe gilt auch Wolfgang Weidner der das Material gespendet hat.
Eine wirklich tolle Aktion!
Wer gerne selber Nistkästen bauen will, kann Anleitungen unter Folgendem Link finden: https://www.lbv.de/ratgeber/lebensraum-garten/nistkaesten/nistkaesten-bauanleitungen/
Am 9. Oktober fand der alljährliche Apfelmarkt des Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Bamberg in Memmelsdorf statt. Bei dem Aktionsstand der Kreisgruppe Bamberg gab es dieses Jahr wieder viel zu entdecken.
Groß und Klein versuchten sich an der Bestimmung der verschiedenen Vogelpräparate. „Obwohl der Buchfink unsere häufigste Vogelart ist, wird er von vielen nicht gleich erkannt“ so Martin Wölker. Bei den Kleinen stieß das Modell einer Spechtzunge auf große Begeisterung. Mit etwas Geschick konnten Maden aus einer Baumhöhle gefischt werden.
Das sonnige Wetter lockte dieses Jahr besonders viele Besucher an und so zieht Florian Reihs ein positives Resume „Das Interesse am Vogelschutz war enorm und wir haben viele tolle Gespräche geführt. Ich würde mich freuen, den ein oder anderen bei den Aktionen des LBV wiederzusehen.“
Streuobstwiesen sind ein wichtiger Lebensraum für unsere heimischen Vögel und viele weitere Tierarten. Mit dem Konsum lokaler Streuobstprodukte unterstützen Sie nicht nur die heimische Landwirtschaft, sondern auch den Arten- und Klimaschutz.
Trashbusters vorher und nachher - Bauschuttlagerstelle - entsorgte Wintermütze als "Blumentopf" - Kleiner Fuchs, Bilder: Judith Fürst
Ein strahlend blauer Himmel mit herrlichem Sonnenschein lockte am vergangenen Frühlingssamstag (12. März 2022) am Stöckigtbach bei Hallstadt, unterhalb des Börstigs gelegen, nicht nur den ersten Kleinen Fuchs aus seinem Winterquartier, sondern motivierte sogar noch einen begeisterten „Spontanhelfer“. Säckeweise Restmüll (darunter Unmengen von entsorgten Hundekottüten und -spielzeug, FFP2-Masken, Plastikumverpackungen), geschätzt etwa 300 Glasflaschen, Bauschutt und Altmetall wurden aus der Heimat von Wasseramsel, Biber, Bachforelle & Co in stundenlanger Arbeit und unter teilweise halsbrecherischem und abenteuerlichem Einsatz geborgen. Mühsam stellte sich in diesem Jahr vor allem die Beseitigung der nicht enden wollenden Bierflaschenflut dar, deren Abtransport durch die Verfüllung mit Gewässersohlensubstrat ein wirklicher Kraftakt war. Ohne unseren, dem kalten Wasser tapfer trotzenden, Wathosenhelden wäre dies keinesfalls bei dem hohen Wasserstand incl. beschleunigter Fließgeschwindigkeit zu bewerkstelligen gewesen.
Die Aktion der Naturschutzjugend im LBV, der „Fuchsenwiesenbande“, mit tatkräftiger Unterstützung der LBV-Aktiven der Kreisgruppe und weiteren Mitmacher*innen fand in diesem Jahr als eine von zahlreichen Aktivitäten zwischen Aschaffenburg und Bayreuth statt, die gebündelt einzusehen sind über das Netzwerk Main www.netzwerkmain.de (Aktionsjahr „Mein Main“). Diese steht in Zusammenhang mit dem Internationalen Weltwassertag (jährlich am 22. März). Obwohl der Abschnitt östlich des Berliner Rings bis zur A 73 überschaubar und nicht einmal einen Kilometer ausmacht, hatten die Kinder und deren große „Assistenten“ allerhand zu tun. Viele Müllstücke waren bereits so vom Substrat an der Gewässersohle oder auch am Gewässerrand eingebacken oder von Baumwurzeln eingewachsen, dass sie nicht mehr zu entfernen waren. Ein anstrengender, aber nachhaltig sinnvoller und durchaus lehrreicher, gemeinsamer Einsatz für die Natur und EIN kleiner Beitrag gegen die Plastikflut in unseren Meeren, so das Fazit der stolzen Teilnehmenden.
Und „Herzlichen Dank“ sagen wir auch das 7. Jahr dem Bauhof-Team der Stadt Hallstadt unter der stellvertretenden Leitung von Jürgen Eichhorn, durch die wir vor Ort eine prima und unkomplizierte Unterstützung bezüglich funktionalen Gerätschaften, Sammelbehältern, bereitgestellten Container, dessen Abtransport und Erfassung bei der Entsorgung des Müllgutes erhalten haben.
In noch kleinem und internen Kreis durfte sich die Kreisgruppe nun wieder in Präsenz bei einer Exkursion in die Regnitzauen bei Bug treffen. Mit Ferngläsern und Spektiven im Gepäck, verifizierten die Teilnehmenden nicht nur einen Wanderfalken in schwindelnden Höhen und tirilierende Feldlerchensymphonien, sondern bekamen unter anderem auch Schafstelze, Mönchsgrasmücken, allerlei Meisen und Blesshuhnnachwuchs zu Gesicht, begleitet von dem herrlich ausdauerndem, melodischen Gesang der Nachtigallen. Interessante Informationen aus dem AK Regnitzaue zu den aktuellen Bemühungen zum Schutz der Wiesen- und Uferbrüter lieferte Andi Märtlbauer als Ansprechpartner des Arbeitskreises. Weitere Infos hier, bei KLICK
Den Infoflyer erhalten Sie im LRA Bamberg, im Rathaus der Gemeinde Strullendorf und vor Ort an den Zufahrten zum 2011 angelegten Biotop (Renaturierungsmaßnahme künstlich angelegte Inseln) in 2 an Verkehrsschildermasten angebrachten Infoboxen.
Vielen Dank an alle begeisterte Mitmacher*innen! Und vor allem Herzliches Dankeschön an unseren Experten Hann Först, der kurzfristig als Vertretung unseres ersten Vorsitzenden eingesprungen ist, für die tollen fachkundigen Ausführungen.
Coronabedingt mussten weitere Aktionen leider ohne das gewohnte Miteinander durchgeführt werden. So mussten eine Weißstorchhorstumsetzung, die Kontrollen von Kiebitzvorkommen im Landkreis, das Verhören und Kontrollieren von Uhuvorkommen, Amphibienkartierungen und diverse Biotoppflege- sowie kleinere Artenschutzmaßnahmen überwiegend in Einzelaktionen ablaufen.
Bilder: Judith Fürst
Die Daten & Fakten zu den Horst-standorten im Landkreis werden regelmäßig erfasst und an die LBV-Weißstorchexpertin Oda Wieding zur zentralen Dokumentation, Auswertung und Maßnahmenko-ordination weitergeleitet.
Die Kreisgruppe ist im Landkreis im Amphibienschutz gemeinsam mit anderen engagierten Mitma-cher*innen aktiv.
Seit 2015 befindet sich das Areal des Äbtissensees unter den Fittichen des LBV Bamberg und darf sich als wertvoller Feuchtle-bensraum natürlich entwickeln.
Vogelbegeisterte beobachten aufmerksam die Vogelwelt im Landkreis und geben besondere Sichtungen zur Dokumentation an uns weiter.