Der Große Brachvogel ist vom Aussterben bedroht. Als Wiesenbrüter ist er infolge der Intensivierung der Grünlandnutzung auf extensive Nutzungsformen angewiesen. Ausschlaggebend ist, dass zum einen mit dem Landbewirtschafter ein Mähkonzept ausgearbeitet wird, in dem festgehalten wird, dass bei der Brut und der Jungenaufzucht keine Störungen erfolgen sollen. Zum anderen soll vermittelt werden, dass der Artenreichtum der Wiesen als Lebensraum für zahlreiche Insekten erhalten bleiben sollte, um das Nahrungsangebot zu sichern.
Um die Gelege vor natürlichen Prädatoren, wie dem Fuchs, zu schützen, müssen diese unter großem Aufwand gesucht, mit dem Landbewirtschafter Kontakt aufgenommen und dann mittels Aufstellen von Elektrozäunen gesichert werden. So konnten zwei Gelege des Großen Brachvogels durch den LBV Bamberg bewahrt werden. Ausgeflogen sind schließlich im Landkreis Bamberg zwei Jungvögel nachweislich, ein schöner Erfolg.
Wie bei Kiebitz und Feldlerche leidet der Große Brachvogel unter dem großen Freizeitdruck, beispielsweise durch Hundebesitzer. Für das Jahr 2022 hat die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Bamberg die Arbeit an einem Wegekonzept aufgenommen. Entsprechende Hinweise in Feld und Flur sollten unbedingt beachtet werden.
Bayernweite Berichte zum Bestand des Großen Brachvogels und weiterführende Informationen, auch zu dem seit 2017 laufenden LBV-Satellitentelemetrie-Projekt (gemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt LfU, gefördert durch den Bayerischen Naturschutzfonds), finden Sie hier
Bilder: Gelege: Tatiana Bednarikova , Küken des Großen Brachvogels: Stefan Hannabach