Enten-Möwen-Aspekt - Knäkentenmännchen - Knäkentenweibchen - Blässralle - Zwergtaucher - Höckerschwan - Rohrweihenweibchen - Kolbenenten, Bilder: Martin Wölker
Auf dem Areal des Äbtissensees, einem wertvollen Feuchtlebensraum mit großflächigen Flachwasserzonen, nördlich der A 70 und östlich des Börstig, im sechsten Jahr nun unter den Fittichen des LBV, konnte sich im dritten heißen Sommer in Folge auf der großen Fläche lediglich eine Wasserinsel auf der Westseite erhalten. Der noch immer sehr geringe Fischbestand (siehe Berichterstattung 2019) wirkt sich weiterhin auf die dort vorkommenden Vogelarten aus, denn Arten mit Fisch auf dem Speiseplan konnten nicht mehr beobachtet werden.
TIERARTEN:
Die besondere Attraktion im Frühjahr, ab Mitte April, waren für die vielen Spaziergänger auf den Wässerwiesen nördlich des Äbtissensees das Weißstorchpaar, welches mit schönster Aussicht auf den Äbtissensee und die umliegenden Wiesen nebst ihren Besucher*innen, den Strommast auf der Nordseite des Areals als Unterlage für ihren Horstbau gewählt hatten. Leider kam es 2020 (noch) nicht zum Bruterfolg, jedoch wurden die stromführenden Teile an dem Mast inzwischen von E.ON mit Isolatoren gesichert, so dass die Tiere gefahrlos brüten können. Wir sind schon neugierig auf die diesjährige Brutsaison.
Gebrütet haben nachweislich wieder 3 Pärchen Zwergtaucher, ein Paar Höckerschwäne und mind. 10 Paare Blässhühner. Aus der Familie der Entenvögel konnten neben Stock- wieder Schnatter-, Reiher-, Tafel- und Knäkenten nachgewiesen werden. Zu den Wasserfröschen gesellten sich inzwischen mindestens 4 Grasfrösche, und der Biber scheint endgültig in die Wasserläufe der beiden naheliegenden Bäche umgezogen zu sein, deren Wasserstand er nun nach seinen Bedürfnissen reguliert.
2019 fiel das Areal zwar nicht gänzlich trocken, wies im Sommer aber über einen längeren Zeitraum lediglich nur noch zahlreiche Wasserinseln auf dem Areal auf.
TIERARTEN:
Beobachtet werden konnten einige Wasserfrösche. Im Frühjahr zog ein Höckerschwanpaar erfolgreich drei Jungvögel groß. 3 Pärchen Zwergtaucher und einige Knäkenten, Schnatterenten, Tafelenten, Reiherenten, Löffelenten waren im Frühjahr zu Besuch. Ausgemacht wurden etwa 10 Brutpaare Blässhühner, 1 Paar Teichhühner und mindestens vier Paare Stockenten. Zu Besuch kamen wieder zahlreiche Lachmöwen, die an ihrem braunen, farblich deutlich abgesetzen Kopf im Kontrast zum weißgrauen Federkleid und am lauten eindringlichen Rufen zu erkennen sind. Im Schilf hat sich erstmalig das Blaukehlchen zur großen Freude unserer Vogelfreunde heimisch gefühlt. Der standorttreue Biber verlagerte seine Aktivitäten inzwischen mehr in den Gründleinsbach.
Da durch das in 2018 monatelange Trockenfallen des Areals der Fischbestand auf null reduziert wurde, haben sich wohl durch das fehlende Nahrungsangebot Haubentaucher & Co 2019 nicht mehr blicken lassen.
Die Kreisgruppe sieht der Entwicklung resp. Veränderung in der Artenzusammensetzung der am und im Gewässer lebenden Tierarten weiterhin mit Spannung entgegen.
Schnatterente - Blässhuhn - Knäkente - Höckerschwan mit Stockenten - Sumpfmeise, Bilder: Martin Wölker
Blässhuhnküken - Zwergtaucher - Lachmöwe - Nilgans, Bilder: Martin Wölker
Im vierten Jahr ist der See durch die extrem trockenen Witterungsverhältnisse etwa 4 Monate (ab Juli) trocken gefallen.
Nutznießer waren in der direkten Folge verschiedene Vogelarten, die vom durch Fische, Insektenlarven und Wasserschnecken reichlich gedeckten Tisch auf dem Gewässergrund entsprechend profitierten. So bot sich beispielsweise kurzzeitig die spektakuläre Szenerie, dass 4 Schwarzstörche in Gesellschaft von ca. 50 Graureihern auf der Fläche gemeinsam bei der emsigen Nahrungsaufnahme flanierten.
Da durch dieses temporäre Trockenfallen der Fischbestand auf null reduziert wurde, sieht die Kreisgruppe einer nachfolgenden Entwicklung resp. Veränderung in der Artenzusammensetzung der am und im Gewässer lebenden Tierarten in den nächsten zwei Jahren mit Spannung entgegen.
Äbtissensee - verschiedene Wasserstände und Jahreszeiten - Haubentaucher, Bilder: Martin Wölker
Die Daten & Fakten zu den Horst-standorten im Landkreis werden regelmäßig erfasst und an die LBV-Weißstorchexpertin Oda Wieding zur zentralen Dokumentation, Auswertung und Maßnahmenko-ordination weitergeleitet.
Die Kreisgruppe ist im Landkreis im Amphibienschutz gemeinsam mit anderen engagierten Mitma-cher*innen aktiv.
Vogelbegeisterte beobachten aufmerksam die Vogelwelt im Landkreis und geben besondere Sichtungen zur Dokumentation an uns weiter.
Beratung in Artenschutzfragen für das häusliche Umfeld, Nistkasten-kontrollen, Informationsstände, Exkursionen und vieles mehr.