Gemeinsam für den Amphibienschutz: LBV Bamberg rettet viele Tieren vor dem Straßentod

Jedes Jahr begeben sich Tausende von Amphibien auf den gefährlichen Weg zu ihren Laichgewässern und müssen dabei befahrene Straßen überqueren. Viele von ihnen werden dabei von Autos überfahren und sterben. Um dem entgegenzuwirken, hat der LBV Bamberg gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Helfern in den vergangenen 14 Tagen Amphibienschutzzäune am Straßenrand betreut und den Tieren geholfen, sicher über die Straßen zu kommen.

Besonders danken möchte der LBV Bamberg Martin Wölker vom Arbeitskreis Amphibienschutz sowie den Kinder- und Jugendgruppen des LBV Bamberg und allen anderen Helfern, die sich für den Amphibienschutz engagieren.

Am 23.3. wurde auf der Pachtfläche des LBV am Sandhofer Weiher eine große Anzahl von Amphibien sicher über die Straße transportiert, darunter 200 Erdkröten, ein Springfrosch, ein Grasfrosch, ein Teichmolch und sogar ein seltener Kammmolch.

Obwohl die endgültige Zählung der geretteten Amphibien noch nicht erfolgt ist, zeigt sich der LBV Bamberg zuversichtlich, dass viele Tiere vor dem Straßentod gerettet werden konnten.

Dennoch warnt der LBV Bamberg Autofahrer*innen davor, auch weiterhin vorsichtig zu fahren, da Amphibien auch auf ihrem Weg zu ihren Sommerquartieren Straßen überqueren müssen. Nur durch gemeinsames Engagement und Vorsichtnahme kann der Schutz dieser faszinierenden Tiere gewährleistet werden.

Kein LAICHtes Jahr 2023 ohne Wasser!

Kurz vor Weihnachten stellte Martin Wölker fest, dass der Wasserspiegel am unteren Haussee in Sandhof stark abgefallen ist. Bei näherer Betrachtung des Mönches konnte man Fraßspuren an den Absperrbrettern erkennen. Möglich, dass dies durch eine Wasserspitzmaus zu Stande kam.

Gefahr erkannt Gefahr gebannt!

Die Bretter wurden erneuert und nun heißt es hoffen, dass der Wasserspiegel bis zur Amphibienlaichzeit wieder ausreichend ansteigt. Denn ohne das Wasser können die verschiedenen Amphibienarten nicht Ablaichen und die neue Generation von Frosch, Molch und Co würden im Ökosystem fehlen.

Also Daumen drücken!

Das ist nicht zum UNKEN

Bild: Martin Wölker
Bild: Martin Wölker

Unken … ein Wort, welches nur noch von Wenigen in der Alltagssprache verwendet wird. Es steht laut Duden für: … aufgrund seiner pessimistischen Haltung oder Einstellung Unheil, Schlimmes voraussagen (Zitat)

Doch schlimm sind die Nachrichten über die Unken in unserem Landkreis nicht. Denn eine Population der selten gewordenen Gelbbauchunken sind in unserem Landkreis entdeckt worden.

Neben dieser, gibt es noch die Rotbauchunken in Deutschland. Die Namen verraten schon ihr vordergründiges Unterscheidungsmerkmal.

Die Kreisgruppe Bamberg kartiert seit zwei Jahren die Gelbbauchunken mit Hilfe von Aufzeichnungen aus dem Jahre 2015, um ein Überblick über den Bestand zu erhalten.

Die dort gemeldeten Vorkommen konnten leider nicht bestätigt werden. Jedoch konnten für uns neue Verbreitungsgebiete entdeckt werden: 2021 wurden im Bereich Sandhof adulte Tiere verzeichnet. Man stellte fest, dass sich diese kleine Population in frischen, mit Wasser gefüllten Harvesterspuren halten können. Diese sind zwar im früheren Gebiet auch vorhanden, doch scheint es, dass sich die Population durch den Freizeitdruck (Wandertourismus und Mountainbiken) dort nicht halten konnte.

2022 konnte wieder eine Population, diesmal jedoch an etwas anderen Stellen, aufgezeigt werden. Diese Teilmigration könnte am Zuwachsen von Fahrspuren der Forstfahrzeuge liegen. Um ihr eigenes  Überleben zu sichern, scheinen Gelbbauchunken flexibel zu sein. Deshalb wurde mit den Forstarbeiter vereinbart, dass alte Harvesterspuren neu befahren werden, um den Unken ein größeres Laichgebiet anzubieten.

In der Hoffnung diese Population in gleicher oder größerer Individuenzahl nächstes Jahr vorzufinden…

Unken wir mal nicht rum!

Ergebnisse der Amphibienerfassung im Frühjahr 2021 an den betreuten Übergängen im LK Bamberg

Bergmolchweibchen, Bild: Martin Wölker
Bergmolchweibchen, Bild: Martin Wölker

 

An den von den Ehrenamtlichen von BN und LBV betreuten 26 Standorten konnten im Frühjahr 2021 insgesamt 33 728 Tiere gezählt werden. Die detaillierten Ergebnisse tabellarisch aufgearbeitet bei KLICK.

Die Aktiven des LBV betreuen vor allem die Übergänge in Sandhof und Deusdorf.

 

Wir sagen allen Helfer*innen Herzlichen Dank für ihren engagierten Einsatz!

Interessierte wenden sich bitte an Martin Wölker 

Gelbbauchunke im Landkreis Bamberg

Die Kreisgruppe startet ein Artenschutzprojekt zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen

Gelbbauchunkentümpel
Gelbbauchunkentümpel
Rückespuren als Laichstandort
Rückespuren als Laichstandort
Bilder: Martin Wölker
Bilder: Martin Wölker

Gelbbauchunke, Bild: Martin Wölker
Gelbbauchunke, Bild: Martin Wölker

In Bayern gilt die Gelbbauchunke als "stark gefährdet", wird als Rote- Liste-Art geführt und der Erhaltungszustand als ungünstig bis schlecht bewertet. Die wenigen Vorkommen im Landkreis gelten vor allem durch die extreme Trockenheit der vergangenen Jahre als besonders schutzbedürftig, wobei die Sicherung der Laichgewässer maßgeblich im Vordergrund steht.

Die in diesem Jahr erstmals geförderte Maßnahme bezog sich auf von Aktiven der Kreisgruppe ausgewählte Standorte. An diesen wurden zunächst ab April potentielle Laichgewässer erfasst, ab Mai der Bestand von adulten Tieren, Larven und Laich erhoben und dann diese Laichgewässer kartiert sowie beurteilt nach deren Eignung als Reproduktionsgewässer und Möglichkeiten diese zu verbessern. Ebenso sollen kurzfristige Hilfsmaßnahmen bei drohender Austrocknung der erfassten Laichgewässer, beispielsweise durch Bewässerungsmaßnahmen durchgeführt werden. Grundlegende, als notwendig bewertete, Verbesserungsmaßnahmen der kartierten Standorte sind für das kommende Jahr nach Beurteilung der diesjährigen Maßnahme geplant.

Das Amphibienjahr im Landkreis Bamberg

2020, ein "normales" Amphibienjahr - Sandhof weiterhin mit bedrohlichen Wasserständen in den Laichgewässern

Die Kreisgruppe betreut gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen die Amphibienübergänge in Sandhof und Deusdorf.

Im gesamten Landkreis konnten an 25 Übergängen 38.801 (2018: 43.411) Amphibien sicher über die Straße gebracht werden  - hier die detaillierten Ergebnisse zu den 25 Standorten im Landkreis

Die deutlich erkennbaren Unterschiede dieser Zahlenwerte sind als unbedenklich zu bewerten, da es von Jahr zu Jahr zu witterungsbedingten Schwankungen kommen kann bzw. nicht alle Tiere zum ablaichen wandern. Bisher schlagen sich die inzwischen drei trockenen Sommer in Folge nicht in den Ergebnissen nieder, denn in 2020 waren die Zahlen insgesamt wieder so gut wie im langjährigen Durchschnitt.

Der LBV möchte sich bei allen Helferinnen und Helfern herzlich bedanken, ohne deren engagierten Einsatz, diese wichtigen Aktionen nicht möglich wären!

Falls Sie auch im kommenden Jahr Interesse haben, wenden Sie sich an Martin Wölker!

Laubfrosch, Erdkröten, Grasfrosch... , Bilder: Martin Wölker

LBV-Kartierungsprojekt für den Amphibienschutz mit Beteiligung des LBV Bamberg

Im Rahmen des Projektes "Management von Lebensräumen FFH-relevanter Amphibienarten in Rohstoffgewinnungsstätten" hat der LBV gemeinsam mit Abbauunternehmen begonnen, Lebensbedingungen für Amphibien in Steinbrüchen und Kiesgruben zu verbessern. In Zapfendorf wurde in guter Zusammenarbeit mit der Porzner Steine und Erden GmbH 2020 eine Amphibienkartierung begonnen (3-Jahres-Projekt) zur Planung von Renaturierungsmaßnahmen eines Main-Altarmes.

Erdkröten in Hochzeitsstimmung, Bild: Martin Wölker
Erdkröten in Hochzeitsstimmung, Bild: Martin Wölker
Erdkrötenkaulquappen, Bild: Martin Wölker
Erdkrötenkaulquappen, Bild: Martin Wölker

Bergmolch, Bild: Martin Wölker
Bergmolch, Bild: Martin Wölker

 

2019 - ein gutes Jahr für die Amphibien - Übergang Sandhof mit Damoklesschwert "Wassernotstand"

Im gesamten Landkreis konnten an 24 Übergängen 43.411 (2018: 48.157) Amphibien sicher über die Straße gebracht werden  - hier die detaillierten Ergebnisse zu den 24 Standorten im Landkreis

Die deutlich erkennbaren Unterschiede dieser Zahlenwerte sind als unbedenklich zu bewerten, da es von Jahr zu Jahr zu witterungsbedingten Schwankungen kommen kann bzw. nicht alle Tiere zum ablaichen wandern.

In 2019 waren die Zahlen insgesamt wieder so gut wie im langjährigen Durchschnitt.

Insgesamt dauerte die Amphibienwanderung etwa 4 Wochen, unterbrochen von einem Kälteeinbruch. Die Hauptwanderung verlief sehr schnell innerhalb von etwa 14 Tagen.

Grasfrosch, Bild: Martin Wölker
Grasfrosch, Bild: Martin Wölker

AMPHIBIEN IM LANDKREIS BAMBERG IN 2018

Traditionsgemäß wurden von der Kreisgruppe Bamberg des Landesbund für Vogelschutz e. V. (LBV) in Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz (BN) und vielen ehrenamtlichen Helfern wieder die Amphibienübergänge in Sandhof und Deusdorf betreut. Es konnten im gesamten Landkreis an 22 Übergängen 48.157 (2017: 40.850) Amphibien sicher über die Straße gebracht werden (detaillierte Zahlen).

Der deutlich erkennbare Unterschied dieser Zahlenwerte ist als unbedenklich zu bewerten, da es von Jahr zu Jahr zu witterungsbedingten Schwankungen kommen kann bzw. nicht alle Tiere zum ablaichen wandern. Sehr schön zu beobachten war im vergangenen Jahr am unteren Haussee bei Sandhof, dass kurz nach einer Entbuschungsmaßnahme am Gewässerrand Anfang Februar bereits die Laichschnüre des Grasfrosches im sonnendurchfluteten Flachwasser auszumachen waren.

Die Wanderungsperiode war aufgrund der langen sehr kalten Witterungsverhältnisse insgesamt kürzer ausgefallen, statt durchschnittlich 3 nur ca. 2 Wochen.

Am Übergang Sandhof wurden ca. 50 % weniger Tiere gezählt als im Vorjahr. Obwohl dieses Phänomen nicht bekannt zu sein scheint, zeichnet sich am Übergang Sandhof gemäß langjähriger Beobachtung ab, dass diese Einbrüche in Zusammenhang mit größeren Holzeinschlagmaßnahmen im direkten Umkreis von ca. 200 Metern um die Laichgewässer stehen. Bei den letzten Ereignissen dieser Art kam es bisher nach 1 bis 2 Jahren immer wieder zu einer Erholung der Population.

Bei einer Kartierung am oberen Haussee bei Sandhof wurden Mitte April 40 lautgebende Laubfrösche, Anfang Mai noch 30 gezählt.

Weißstorchschutz

Die Daten & Fakten zu den Horst-standorten im Landkreis werden regelmäßig erfasst und an die LBV-Weißstorchexpertin Oda Wieding zur zentralen Dokumentation, Auswertung und Maßnahmenko-ordination weitergeleitet.

Äbtissensee

Seit 2015 befindet sich das Areal des Äbtissensees unter den Fittichen des LBV Bamberg und darf sich als wertvoller Feuchtle-bensraum natürlich entwickeln.

Vogelbeobachtungen

Vogelbegeisterte beobachten aufmerksam die Vogelwelt im Landkreis und geben besondere Sichtungen zur Dokumentation an uns weiter.

Kreisgruppenaktivitäten

Beratung in Artenschutzfragen für das häusliche Umfeld, Nistkasten-kontrollen, Informationsstände, Exkursionen und vieles mehr.