AK Amphibienschutz

Wenn Sie Interesse haben, sich im Landkreis für Amphibien einzusetzen, sei es bei der Betreuung von Amphibienübergängen im zeitigen Frühjahr oder bei Kartierungen im Rahmen von Artenschutzprojekten, wenden Sie sich an unseren Ansprechpartner und erfahrenen Fachmann Martin Wölker.

 

Unter seiner Regie wurde 2021 ein von der Unteren Naturschutzbehörde gefördertes Projekt der KG Bamberg zum Schutz eines von Martin Wölker entdeckten, kleinen Bestands der Gelbbauchunke begonnen. Nach der Bestandserhebung sollen 2022 nun gezielte Sicherungsmaßnahmen zum Schutz besiedelter und geeigneter Gewässer vorgenommen werden.

Ansprechpartner:

 

 

 

 

 

 

Martin Wölker

E-Mail: martin.woelker@lbv.de


Neues aus dem Arbeitskreis

Gemeinsam für den Amphibienschutz: LBV Bamberg rettet viele Tieren vor dem Straßentod

Jedes Jahr begeben sich Tausende von Amphibien auf den gefährlichen Weg zu ihren Laichgewässern und müssen dabei befahrene Straßen überqueren. Viele von ihnen werden dabei von Autos überfahren und sterben. Um dem entgegenzuwirken, hat der LBV Bamberg gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Helfern in den vergangenen 14 Tagen Amphibienschutzzäune am Straßenrand betreut und den Tieren geholfen, sicher über die Straßen zu kommen.

Besonders danken möchte der LBV Bamberg Martin Wölker vom Arbeitskreis Amphibienschutz sowie den Kinder- und Jugendgruppen des LBV Bamberg und allen anderen Helfern, die sich für den Amphibienschutz engagieren.

Am 23. März (JAHR?) wurde auf der Pachtfläche des LBV am Sandhofer Weiher eine große Anzahl von Amphibien sicher über die Straße transportiert, darunter 200 Erdkröten, ein Springfrosch, ein Grasfrosch, ein Teichmolch und sogar ein seltener Kammmolch.


Obwohl die endgültige Zählung der geretteten Amphibien noch nicht erfolgt ist, zeigt sich der LBV Bamberg zuversichtlich, dass viele Tiere vor dem Straßentod gerettet werden konnten. Dennoch warnt der LBV Bamberg Autofahrer*innen davor, auch weiterhin vorsichtig zu fahren, da Amphibien auch auf ihrem Weg zu ihren Sommerquartieren Straßen überqueren müssen. Nur durch gemeinsames Engagement und Vorsichtnahme kann der Schutz dieser faszinierenden Tiere gewährleistet werden.

Kein LAICHtes Jahr 2023 ohne Wasser!

Kurz vor Weihnachten stellte Martin Wölker fest, dass der Wasserspiegel am unteren Haussee in Sandhof stark abgefallen ist. Bei näherer Betrachtung des Mönches konnte man Fraßspuren an den Absperrbrettern erkennen. Möglich, dass dies durch eine Wasserspitzmaus zu Stande kam.

Gefahr erkannt Gefahr gebannt!

Die Bretter wurden erneuert und nun heißt es hoffen, dass der Wasserspiegel bis zur Amphibienlaichzeit wieder ausreichend ansteigt. Denn ohne das Wasser können die verschiedenen Amphibienarten nicht Ablaichen und die neue Generation von Frosch, Molch und Co würden im Ökosystem fehlen.

Also Daumen drücken!

Das ist nicht zum UNKEN

Typisches Bauchmuster einer Gelbbauchunke. Foto: Martin Wölker
Typisches Bauchmuster einer Gelbbauchunke. Foto: Martin Wölker

Unken … ein Wort, welches nur noch von Wenigen in der Alltagssprache verwendet wird. Es steht laut Duden für: … aufgrund seiner pessimistischen Haltung oder Einstellung Unheil, Schlimmes voraussagen (Zitat)

Doch schlimm sind die Nachrichten über die Unken in unserem Landkreis nicht. Denn eine Population der selten gewordenen Gelbbauchunken sind in unserem Landkreis entdeckt worden.

Neben dieser, gibt es noch die Rotbauchunken in Deutschland. Die Namen verraten schon ihr vordergründiges Unterscheidungsmerkmal.

Die Kreisgruppe Bamberg kartiert seit zwei Jahren die Gelbbauchunken mit Hilfe von Aufzeichnungen aus dem Jahre 2015, um ein Überblick über den Bestand zu erhalten.

Die dort gemeldeten Vorkommen konnten leider nicht bestätigt werden. Jedoch konnten für uns neue Verbreitungsgebiete entdeckt werden: 2021 wurden im Bereich Sandhof adulte Tiere verzeichnet. Man stellte fest, dass sich diese kleine Population in frischen, mit Wasser gefüllten Harvesterspuren halten können. Diese sind zwar im früheren Gebiet auch vorhanden, doch scheint es, dass sich die Population durch den Freizeitdruck (Wandertourismus und Mountainbiken) dort nicht halten konnte.

2022 konnte wieder eine Population, diesmal jedoch an etwas anderen Stellen, aufgezeigt werden. Diese Teilmigration könnte am Zuwachsen von Fahrspuren der Forstfahrzeuge liegen. Um ihr eigenes  Überleben zu sichern, scheinen Gelbbauchunken flexibel zu sein. Deshalb wurde mit den Forstarbeiter vereinbart, dass alte Harvesterspuren neu befahren werden, um den Unken ein größeres Laichgebiet anzubieten.

In der Hoffnung diese Population in gleicher oder größerer Individuenzahl nächstes Jahr vorzufinden…Unken wir mal nicht rum!

Ergebnisse der Amphibienerfassung im Frühjahr 2021 an den betreuten Übergängen im Landkreis Bamberg

Bergmolchweibchen (c) Martin Wölker
Bergmolchweibchen (c) Martin Wölker

An den von den Ehrenamtlichen von BN und LBV betreuten 26 Standorten konnten im Frühjahr 2021 insgesamt 33.728 Tiere gezählt werden. Die Aktiven des LBV betreuen vor allem die Übergänge in Sandhof und Deusdorf. 

 

Wir sagen allen Helfer*innen Herzlichen Dank für ihren engagierten Einsatz!

Ergebnisse der Krötensammelaktion 2021
Amphibienübersicht 2021 LK Bamberg.pdf
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Gelbbauchunke im Landkreis Bamberg

Die Kreisgruppe startet ein Artenschutzprojekt zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen

In Bayern gilt die Gelbbauchunke als "stark gefährdet", wird als Rote- Liste-Art geführt und der Erhaltungszustand als ungünstig bis schlecht bewertet. Die wenigen Vorkommen im Landkreis gelten vor allem durch die extreme Trockenheit der vergangenen Jahre als besonders schutzbedürftig, wobei die Sicherung der Laichgewässer maßgeblich im Vordergrund steht.

 

Die in diesem Jahr erstmals geförderte Maßnahme bezog sich auf von Aktiven der Kreisgruppe ausgewählte Standorte. An diesen wurden zunächst ab April potentielle Laichgewässer erfasst, ab Mai der Bestand von adulten Tieren, Larven und Laich erhoben und dann diese Laichgewässer kartiert sowie beurteilt nach deren Eignung als Reproduktionsgewässer und Möglichkeiten diese zu verbessern. Ebenso sollen kurzfristige Hilfsmaßnahmen bei drohender Austrocknung der erfassten Laichgewässer, beispielsweise durch Bewässerungsmaßnahmen durchgeführt werden. Grundlegende, als notwendig bewertete, Verbesserungsmaßnahmen der kartierten Standorte sind für das kommende Jahr nach Beurteilung der diesjährigen Maßnahme geplant.


2020, ein "normales" Amphibienjahr - Sandhof weiterhin mit bedrohlichen Wasserständen in den Laichgewässern

Die Kreisgruppe betreut gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen die Amphibienübergänge in Sandhof und DeusdorfIm gesamten Landkreis konnten an 25 Übergängen 38.801 (2018: 43.411) Amphibien sicher über die Straße gebracht werden. Die deutlich erkennbaren Unterschiede dieser Zahlenwerte sind als unbedenklich zu bewerten, da es von Jahr zu Jahr zu witterungsbedingten Schwankungen kommen kann bzw. nicht alle Tiere zum ablaichen wandern. Bisher schlagen sich die inzwischen drei trockenen Sommer in Folge nicht in den Ergebnissen nieder, denn in 2020 waren die Zahlen insgesamt wieder so gut wie im langjährigen Durchschnitt.

Ergebnisse der Krötensammelaktion 2020
Amphibienübersicht 2020.pdf
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Der LBV möchte sich bei allen Helferinnen und Helfern herzlich bedanken, ohne deren engagierten Einsatz, diese wichtigen Aktionen nicht möglich wären!


LBV-Kartierungsprojekt für den Amphibienschutz mit Beteiligung des LBV Bamberg

Im Rahmen des Projektes "Management von Lebensräumen FFH-relevanter Amphibienarten in Rohstoffgewinnungsstätten" hat der LBV gemeinsam mit Abbauunternehmen begonnen, Lebensbedingungen für Amphibien in Steinbrüchen und Kiesgruben zu verbessern. In Zapfendorf wurde in guter Zusammenarbeit mit der Porzner Steine und Erden GmbH 2020 eine Amphibienkartierung begonnen (3-Jahres-Projekt) zur Planung von Renaturierungsmaßnahmen eines Main-Altarmes.

Erdkröten in Hochzeitsstimmung. Foto: Martin Wölker
Erdkröten in Hochzeitsstimmung. Foto: Martin Wölker
Erdkrötenkaulquappen Foto: Martin Wölker
Erdkrötenkaulquappen Foto: Martin Wölker

2019 - ein gutes Jahr für die Amphibien - Übergang Sandhof mit Damoklesschwert "Wassernotstand"

Im gesamten Landkreis konnten an 24 Übergängen 43.411 (2018: 48.157) Amphibien sicher über die Straße gebracht werden  - unten finden Sie die detaillierten Ergebnisse zu den 24 Standorten im Landkreis. Die deutlich erkennbaren Unterschiede dieser Zahlenwerte sind als unbedenklich zu bewerten, da es von Jahr zu Jahr zu witterungsbedingten Schwankungen kommen kann bzw. nicht alle Tiere zum ablaichen wandern. In 2019 waren die Zahlen insgesamt wieder so gut wie im langjährigen Durchschnitt. Insgesamt dauerte die Amphibienwanderung etwa 4 Wochen, unterbrochen von einem Kälteeinbruch. Die Hauptwanderung verlief sehr schnell innerhalb von etwa 14 Tagen.

Ergebnisse der Krötensammelaktion 2019
Amphibienübersicht 2019 LBV.pdf
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Bergmolch Foto: Martin Wölker
Bergmolch Foto: Martin Wölker

Amphibien im Landkreis Bamberg 2018

Grasfrosch Foto: Martin Wölker
Grasfrosch Foto: Martin Wölker
Ergebnisse der Krötensammelaktion 2018
Amphibientabelle 2018 LK Bamberg.pdf
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Traditionsgemäß wurden von der Kreisgruppe Bamberg des Landesbund für Vogelschutz e. V. (LBV) in Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz (BN) und vielen ehrenamtlichen Helfern wieder die Amphibienübergänge in Sandhof und Deusdorf betreut. Es konnten im gesamten Landkreis an 22 Übergängen 48.157 (2017: 40.850) Amphibien sicher über die Straße gebracht werden. Detaillierte Zahlen finden Sie in der Datei weiter unten.

Der deutlich erkennbare Unterschied dieser Zahlenwerte ist als unbedenklich zu bewerten, da es von Jahr zu Jahr zu witterungsbedingten Schwankungen kommen kann bzw. nicht alle Tiere zum ablaichen wandern. Sehr schön zu beobachten war im vergangenen Jahr am unteren Haussee bei Sandhof, dass kurz nach einer Entbuschungsmaßnahme am Gewässerrand Anfang Februar bereits die Laichschnüre des Grasfrosches im sonnendurchfluteten Flachwasser auszumachen waren.

Die Wanderungsperiode war aufgrund der langen sehr kalten Witterungsverhältnisse insgesamt kürzer ausgefallen, statt durchschnittlich 3 nur ca. 2 Wochen.

Am Übergang Sandhof wurden ca. 50 % weniger Tiere gezählt als im Vorjahr. Obwohl dieses Phänomen nicht bekannt zu sein scheint, zeichnet sich am Übergang Sandhof gemäß langjähriger Beobachtung ab, dass diese Einbrüche in Zusammenhang mit größeren Holzeinschlagmaßnahmen im direkten Umkreis von ca. 200 Metern um die Laichgewässer stehen. Bei den letzten Ereignissen dieser Art kam es bisher nach 1 bis 2 Jahren immer wieder zu einer Erholung der Population. Bei einer Kartierung am oberen Haussee bei Sandhof wurden Mitte April 40 lautgebende Laubfrösche, Anfang Mai noch 30 gezählt.