...wird auf dieser Seite gerne allen gezeigt! Von eindruckenden Bildaufnahmen bis hin zu spannenden Beobachtungserfahrungen finden Sie hier eine Reihe von Beiträgen von unseren Ornithologen und Naturfotografen rund um unsere Vogelwelt im Bamberger Raum.
Haben auch Sie spannende Beobachtungen machen können? Sei es auf dem Balkon, im Garten oder draußen in der Natur? Dann können Sie diese gerne mit uns teilen! Schicken Sie uns Ihre Erlebnisse gerne an bamberg@lbv.de und wir teilen diese gerne auf dieser Seite.
Von Andreas Märtlbauer (03/2025)
Zum Vergrößern einfach auf die Bilder klicken.
Während der Frühling Einzug hält, lassen sich immer mehr Vögel sehen und vor allem hören. So kann man seit einigen Tagen das „Zilp-Zalp“ des gleichnamigen Vogels, auch Weidenlaubsänger genannt, recht häufig ausmachen. Auch der Vogelstimmenneuling kann diesen eingängigen Gesang neben dem lautstarken Feilen der Kohlmeisen und dem wohltönenden Flöten der Amseln raushören. Allerdings braucht man schon etwas Glück um das zierliche, unscheinbare Vögelchen im Geäst zu entdecken, wo es rastlos von einem Ort zum anderen huscht. Noch kann man sich sicher sein, dass man es nicht mit dem Fitislaubsänger zu tun, dem der Zilpzalp zum Verwechseln ähnlich sieht, denn dieser kommt erst im April zu uns zurück.
Auch der zum Vogel des Jahres gekürte Hausrotschwanz ist seit kurzem aus seinen Überwinterungsgebieten am Mittelmeer zurück. Gerne nutzt er Sitzwarten, um seinen einfachen Gesang mit den für ihn so typischen Kratzlauten vorzutragen.
Der bei den Bamberger Vogelfreunden hochgeschätzte Hain beherbergt neben einigen Meisenarten wie der Kohl- und Blaumeise, Tannen-, Sumpf- und Haubenmeise auch die Schwanzmeisen, die gar nicht mit den
vorgenannten verwandt sind, sondern eine eigene Familie darstellen. Auch sie sind recht einfach an ihrem typischen Zirpen akustisch zu erkennen.
Ebenfalls ein beliebter Beobachtungsmagnet ist unsere häufigste Eule, der Waldkauz. Dieser nutzt gerne Baum- oder Asthöhlen als Schlafplätze in luftiger Höhe, die er bei Einbruch der Dunkelheit zur Jagd auf Mäuse und Singvögel verlässt. Zur Beobachtung und zum Fotografieren ist Abstand geboten, um den Kauz nicht aufzuscheuchen und ihm dadurch wertvolle Energiereserven zu rauben. Das unheimlich klingende „puhuh“ des Männchens darf in keinem Krimi fehlen!
In der Hoffnung, dass ich mit meinen aktuellen Bildern und den kurzen Ausführungen dazu beitragen kann, die Vorfreude auf unsere Vogelstimmenwanderungen mit Ulrike Kästle zu steigern, verbleibe ich mit den besten Beobachtungsglückwünschen.
Im Herbst erwacht der Landkreis Bamberg zu einem wahren Vogelparadies. Die bunten Blätter und die angenehme Kühle schaffen die perfekte Kulisse, um die reiche Vogelwelt der Region zu beobachten. Ob in den Wäldern, entlang der Flüsse oder in den idyllischen Parks - überall gibt es spannende Beobachtungen zu machen.
Vogelliebhaber können sich auf die beeindruckende Vielfalt einstellen. Von Zugvögeln, die auf ihrem Weg in den Süden Rast machen, bis hin zu einheimischen Arten, die sich auf die kalte Jahreszeit vorbereiten - der Landkreis Bamberg bietet eine Fülle von Möglichkeiten, die gefiederten Bewohner zu bestaunen. Die malerische Landschaft und die ruhige Herbstatmosphäre machen diese Beobachtungen zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Vergessen Sie also nicht Ihre Ferngläser und Notizbücher, wenn Sie die Herbstzeit im Landkreis Bamberg verbringen. Schöne Vogelbeobachtungen warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden.
Einige Beobachtungen sehen Sie hier:
Am 29. September 2023 folgten fünf Naturbegeisterte der Einladung des LBV Bamberg, um anlässlich des herbstlichen Vogelzugs an einer spannenden Beobachtungs- und Bestimmungsrunde teilzunehmen. Die beiden Ausgangspunkte waren die Sandgrube Zapfendorf und der Ochsenanger Ebing. Gewappnet mit Fernglas und Spektiv, begaben sich die Vogelkundler auf die Suche nach gefiederten Freunde.
Während dieser Exkursion wurden tolle Entdeckungen gemacht. Unter den Arten, die während des Vogelzugs zu beobachten waren, ragten der Flussregenpfeifer und der Grünschenkel besonders hervor. Letzterer konnte zwar nur im Flug gesichtet werden, jedoch waren seine markanten Rufe unverkennbar und halfen den Beobachtern bei der Bestimmung. Zudem erwies sich eine Vogelstimmen-App als äußerst nützlich, um die Identifizierung zu unterstützen.
Weiterhin konnten verschiedenen Entenarten beobachtet werden, die hier ganzjährig anzutreffen sind. Schnatterenten, Reiherenten, Kolbenenten, Tafelenten und Stockenten sind in der Gegend heimisch und können daher nicht eindeutig als Zugvögel betrachtet werden. Dies unterstreicht die Bedeutung der Region als Lebensraum für eine vielfältige Vogelwelt.
Die Vogelbeobachtung ist nicht nur eine schöne Freizeitaktivität für Hobbyornithologen/‑innen, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz. Durch das Sammeln von Daten und das Beobachten von Zugvögeln können wertvolle Erkenntnisse über ihre Lebensweise und ihre Routen gewonnen werden. Der LBV Bamberg leistet durch solche Veranstaltungen einen wertvollen Beitrag zur Erforschung und zum Schutz unserer gefiederten Freunde.
Die Teilnehmer waren begeistert von den Eindrücken, die sie während dieser Exkursion gesammelt haben. Der LBV Bamberg plant auch in Zukunft weitere Veranstaltungen, um die Begeisterung für die Vogelbeobachtung zu fördern und das Bewusstsein für den Schutz der Natur zu stärken.
Im vergangenen Jahr wurde bei Zapfendorf bereits im Frühjahr ein Fischadler gesichtet. Ebenfalls konnten mehrere Zwergscharben bei Hallstadt und Zapfendorf, ein Rotkopfwürger bei Hirschaid, ein Regenbrachvogel und ein Rallenreiher bei Rattelsdorf ausgemacht werden. Beobachtet wurde zudem ein junger Nachtreiher bei Breitengüßbach und ein weiterer mit Brutverdacht am Main. Im Herbst sorgte bei Pommersfelden ein Trupp junger Kraniche sogar 14 Tage lang für lautstarkes Aufsehen.
Für die Stadtbevölkerung sorgten die "Luitpoldstörche" im Frühjahr für begeisterte Aufregung.
Eine ganz ungewöhnliche, fast gespenstische Erscheinung versetzte selbst unseren ersten Vorsitzenden Martin Wölker in Erstaunen: Das Gebaren und die Statur dieses weißen Kerlchens im Federkleid ganz klar ein eher unauffällig gefärbter Hausrotschwanz, aber hier nun völlig weiß, ein Albino oder vielleicht sogar Leuzismus.
Vor die Linse bekam unser ornithologisch versierter Naturfreund ihn beim Vogelzug im Frühjahr 2021 im Landkreis Lichtenfels bei Pferdsfeld.
Leuzismus ist bei vielen Vogelarten nachgewiesen worden und zeigt sich oft als weiße Flecken im Federkleid von Amseln und Staren, aber auch bei anderen Vogelarten wie Mauerseglern oder Sperlingen. Dieser harmlose Gendefekt führt dazu, dass die Federn weiß und die Haut darunter rosa ist, da sie keine Melanozyten, die farbstoffbildenden Zellen, enthält. Im Gegensatz dazu sind beim Albinismus die Zellen vorhanden, aber unfähig, Melanin zu bilden.
Bei komplett weiß gefärbten Tieren kann man den Unterschied zwischen Leuzismus und Albinismus an den Augen sehen: Albinos haben rote Augen.
Für den ornithologisch Interessierten gab es leider keine außergewöhnlichen Sichtungen wie die Jahre vorher.
Für zahlreiche Naturfreunde stellte jedoch die Ansiedlung eines Weißstorchpaares auf einem Strommast unweit der Stadtgebietsgrenze nördlich des Äbtissensees eine echte Attraktion dar, die mit Spannung aufmerksam verfolgt wurde und unserem Büro einige Hinweise bescherte. Weitere Infos dazu finden Sie hier
Auch 2019 hat es wieder einige besondere Beobachtungen von Arten, die normalerweise bei uns nicht gesichtet werden, in unserem Landkreis gegeben.
In der Gemeinde Pommersfelden wurde im Frühsommer, nach der Beobachtung eines Paares in 2017 und zwei Paaren 2018, im vergangenen Jahr wiederum zwei Paare des Großen Brachvogels gesichtet. Zwischen Kemmern und Baunach konnten drei Kiebitzpaare ausgemacht werden.
Eine Gruppe von Rotfußfalken wurde bei Strullendorf beim Durchzug gesichtet. Genauso konnten Dunkle Wasser- und Kampfläufer sowie Rotschenkel beim Durchzug beobachtet werden.
Auch ein Singschwan überwinterte wieder bei uns, ebenso wie 5 Raubwürger.
Und sogar eine balzende Tüpfelralle als Ergebnis einer jahrelangen erfolgreichen Lebensraumgestaltung durch den Biber vor Ort gab sich die Ehre. Bei Pettstadt wurden drei Wachtelkönige beobachtet. Ebenso als durchziehende Reisende konnten Zwergschnepfen zwischen Burgbrach und Schlüsselfeld ausgemacht werden. Und bei der letztjährigen Birdrace konnte ein Ortolan beobachtet werden, der hier eine Rast einlegte.
In Gundelsheim wurde eine junge Wasserralle nach einer Mahd von feuchten Wiesenflächen plötzlich zwischen Hühnern entdeckt, als Pflegling von einer engagierten Vogelfreundin aufgepäppelt und am Säugriessee wieder in die Natur entlassen.
Als besonderen Wintergast im Januar durften wir einen Merlin, den kleinsten europäischen Falken, bei Burgebrach begrüßen. Bei Zapfendorf überwinterte ein Singschwan. Auf dem Durchzug wurden im Landkreis im Frühjahr wieder Kampfläufer und Wiedehopfe gesichtet. Bei der birdrace Anfang Mai wurden bei Zapfendorf die auffälligen Dunklen Wasserläufer beobachtet. In der Gemeinde Pommersfelden kam es im Frühsommer, nach der Beobachtung eines Paares in 2017, im vergangenen Jahr zu zwei Bruten des Großen Brachvogels. Im Herbst wurde am Säugriessee, südlich von Dörfleins ein Nachtreiher gesichtet. Im langjährigen Vergleich bot sich beim Herbstzug der Kraniche ein großartiges Schauspiel über Bamberg, denn es konnten mehrere Trupps beobachtet werden. Zum Ende des Jahres wurden bei Breitengüßbach am Porzner See Zwergsäger ausgemacht. Am Äbtissensee bei Hallstadt wurden die kleinen Dunklen Trauerseeschwalben, die in einigen Verbreitungsgebieten
vom Aussterben bedroht sind und in Deutschland in der Roten Liste, Kategorie 1 geführt wird, beobachtet. Ein besonders eindrucksvolles Bild ergab sich als im fast ausgetrockneten Äbtissensee vier Schwarzstörche zu frühmorgendlicher Stunde, vergesellschaftet mit etwa 50 Graureihern den reichlich mit Wasserschnecken gedeckten Gewässerboden durchstöberten.